Hochschule Rapperswil: Zukunft ohne Trägerkanton Schwyz?
7. Juli 2017 – Bis zum Herbst 2020 plant die Regierung des Kantons St. Gallen die drei kantonalen Fachhochschulen in einer einheitlichen, interkantonalen Trägerschaft zusammenzuführen. Dies betrifft auch die Hochschule Rapperswil, an deren Trägerschaft der Kanton Schwyz mitbeteiligt ist. In ihrem eingereichten Vorstoss wollen die Kantonsräte Andreas Meyerhans, Franz-Xaver Risi, Marcel Buchmann und Michael Spirig von der Regierung erfahren, wie sie sich zu den Absichten des Kantons St. Gallen stellt.
Am 27. Februar 2016 haben sich die Schwyzer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger deutlich für eine weitere Beteiligung des Kantons Schwyz an der Trägerschaft der Hochschule Rapperswil (HSR) ausgesprochen. Dies war ein klares Zeichen der Schwyzer Bevölkerung, dass sie weiterhin hinter der HSR steht. Eines der zentralen Argumente für das weitere Engagement des Kantons Schwyz als Trägerkanton war die Stärkung der Position der HSR in einer schnelllebigen Hochschullandschaft. Bestrebungen des Kantons St. Gallen, den Standort Rapperswil zu schwächen, sollten durch ein klares Zeichen entgegen getreten werden.
Nun hat die St. Galler Kantonsregierung im Juni 2017 ihre Überlegungen zur künftigen Fachhochschullandschaft in der Ostschweiz präsentiert. Die Regierung will die drei Fachhochschulen im Kanton St. Gallen bis Herbst 2020 in einer einheitlichen, interkantonalen bzw. interstaatlichen Trägerschaft zusammenführen. Die St. Galler Regierung führt zwei Projekte: ein Projekt «Trägerschaft» und ein Projekt «Neuorganisation». Ziel des Projekts «Trägerschaft» ist es, aufzuzeigen, unter welchen Bedingungen die drei Fachhochschulen im Kanton St. Gallen mit Beibehaltung der heutigen Standorte in einer einzigen Trägerschaft zusammengeführt werden können. Im Projekt «Neuorganisation» wird die operative Organisation und Ausrichtung der neuen Hochschulinstitution bearbeitet. In beide Projektarbeiten sind Vertretungen der Wirtschaft und der Mitträger, also auch der Kanton Schwyz, eingebunden.
Wer die Ausführungen des St. Galler Regierung weiter studiert, stösst auf Ausführungen, die im Linthgebiet bereits für Reaktionen gesorgt haben. Unter dem Titel «Konkordat wenn möglich, Kantonalisierung wenn nötig» wird gesagt: «An den drei Fachhochschulen im Kanton St. Gallen sind bisher die jeweiligen Nachbarkantone mitbeteiligt. Im Schweizer Vergleich ist das ungewöhnlich: Überall dort, wo sich die Schulstandorte auf einen einzigen Kanton konzentrieren, ist der Standortkanton einziger Träger. Dennoch zieht die Regierung auch für eine trägerschaftlich zusammengeführte Fachhochschule ein interkantonales bzw. interstaatliches Konkordat der alleinigen Führung durch den Kanton St. Gallen vor. (…) Als Muster für ein Konkordat bietet sich die unlängst mit Schwyz und Glarus für die HSR Rapperswil zustande gekommene trägerschaftliche Lösung an. Das Gutachten vom Februar 2017 empfiehlt seinerseits ein Konkordat, allerdings unter der Voraussetzung eines klaren Willens der Partner. Für die Regierung des Kantons St. Gallen ist eine Kantonalisierung der Fachhochschulen auf seinem Gebiet für den Fall des Scheiterns einer interkantonalen bzw. interstaatlichen Trägerschaft ein mögliches ‹Rückfallszenario›.»
Von Seiten des Regierungsrates des Kantons Schwyz hat man auf die Publikation dieser Absichten bisher keine Stellungnahme gehört.
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