400 Arbeitsplätze nach Luzern verloren
15. März 2016 – Leserbrief zu „Dringend gesucht: Gewerbeland», 11. März 2016 von Thomas Küchler, Kantonsratskandidat CVP Schwyz
Mit zunehmender Frustration habe ich die Ausführungen unseres vielgescholtenen kantonalen Wirtschaftsförderers im Bote der Urschweiz vom Freitag 11. März gelesen. Da wäre die Ansiedelung von 400 Arbeitsplätzen im ehemaligen Zeughausareal möglich gewesen. Gescheitert ist dies an den schlechten Rahmenbedingungen. Nicht die «hohen» Steuern, sondern die fehlende Erschliessung und das vom Bund vorgegebene Baurecht liessen das Geschäft platzen. Der Investor ist daher nach Luzern gezogen, hat die Arbeitsplätze dort angesiedelt und wir Schwyzer hatten schon wieder das Nachsehen.
Sicher ist nicht unser Wirtschaftsförderer für das Debakel verantwortlich. Dieser hat nämlich etwas versucht, was eigentlich der berühmten Quadratur des Kreises gleichkommt. Er hat sich, trotz schlechter Rahmenbedingungen, darum bemüht Unternehmen in den Talkessel von Schwyz zu holen. Dass er gescheitert ist, hat in erster Linie unsere Politik zu verantworten. Diese hat es in den letzten 10 Jahren nicht geschafft, Nägel mit Köpfen zu machen und das Zeughausareal erfolgreich für den Kanton bzw. die Gemeinde Schwyz zu sichern.
Es ist dem aktuellen Gemeinderat Schwyz hoch anzurechnen, dass er nun vorwärts machen will. Er kann dies jedoch nicht ohne die Unterstützung der Gesamtregierung des Kantons Schwyz und all unserer Volks- und Standesvertreter in Bern. Ich habe selber erlebt, wie das aktive Zusammenspannen von Kantonsregierung mit den Standes- und Volksvertretern, über alle Parteigrenzen hinweg, in Bern einiges bewegen kann. So haben zum Beispiel die beiden Standesvertreter des Kantons St. Gallen, zusammen mit der Regierung, in einer konzertierten Aktion Investitionen von über 200 Mio. Franken in die Ostschweiz geholt.
Wenn Regierung und alle unsere Volks- und Standesvertreter in Bern zusammenstehen und sich gemeinsam für die Anliegen von Schwyz einsetzen, sollte es eigentlich im Rahmen des Möglichen liegen, dass wenigstens das unsägliche Baurecht aus der Welt geschafft und sogar eine Lösung für den behindernden Freiverlad gefunden werden kann. Damit wäre der Weg für die Entwicklung des Zeughausareals frei und wir Schwyzer und Schwyzerinnen dürften uns dann rasch an neuen Arbeitsplätzen freuen.
Thomas Küchler, Seewen