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Informatikmittelschule für den Kanton Schwyz

27. September 2017 – Die Kantonsräte Dominik Blunschy, CVP Schwyz und Sepp Marty, FDP Unteriberg sind von der Notwendigkeit einer Informatikschule im Kanton Schwyz überzeugt und bitten den Regierungsrat in einem Vorstoss, die dazu erforderlichen Abklärungen zu treffen und Vorschläge zu unterbreiten.

Verschiedene Kantone verfügen in ihrem Mittelschulangebot über eine Informatikmittelschule. Diese ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, nach der obligatorischen Schulzeit durch eine kombinierte Ausbildung sowohl das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Informatiker/in mit Fachrichtung Applikationsentwickler/in, als auch die eidgenössische Berufsmaturität mit Ausrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen vom Typ Dienstleistung zu erhalten. Der Ausbildungsweg besteht aus zwei Teilen, einer dreijährigen mittelschulischen Ausbildung mit kaufmännischen und allgemeinen Grundlagenfächern sowie fachspezifischen Fächern, und einem einjährigen Praktikum bei einem Unternehmen.
In der Zentralschweiz bietet lediglich der Kanton Luzern seit dem Schuljahr 2017/18 eine Informatikmittelschule an. Die Einführung verlief erfolgreich. Gemäss Aussagen des FMZ Luzern haben sich Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Zentralschweiz für die neue Ausbildung interessiert und diese in Angriff genommen. Darunter seien auch Schwyzerinnen und Schwyzer. Der Kanton Schwyz kennt kein derartiges Angebot. Zwar verfügen wir mit den Handels- und Fachmittelschulen über ähnliche Mittelschuleinrichtungen, jedoch ist das Angebot eingeschränkt auf die Handelsmaturität und den Fachbereich Pädagogik, Soziale Arbeit und Gesundheit.
Die Wichtigkeit der MINT-Fächer im zukünftigen Schulplan wird allgemein anerkannt. Mit der Einführung des Lehrplan 21 und der Fachrichtung Medien und Informatik wird der Grundstein gelegt, damit die Anwendung moderner Technologien nach der obligatorischen Schulzeit gelernt ist. Wichtig ist es, für im Bereich Informatik interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler, entsprechende Anschlussmöglichkeiten zu bieten. In seiner Stellungnahme an die EDK zum Thema Informatik am Gymnasium schreibt der Regierungsrat, dass ohne Grundkenntnisse im Bereich Informatik «das Bildungsziel des Gymnasiums in der heutigen Gesellschaft kaum und in der Zukunft nicht erreicht werden» könne. Damit wird jedoch dem grossen Fachkräftemangel gerade in der Applikationsentwicklung noch keine Rechnung getragen.
Vielmehr sind wir überzeugt, dass der Kanton Schwyz die Verantwortung und Aufgabe gegenüber der Jugend hat, für ein zeitgemässes und zukunftsorientiertes Ausbildungsangebot zu sorgen und den Bildungsstandort weiterzuentwickeln. Eine Informatikmittelschule im Kanton Schwyz würde ein grundlegendes Bedürfnis decken, welches in Zukunft noch grösser werden wird. Wir glauben, dass ein innovatives Mittelschulangebot ausserdem die Attraktivität des Kantons Schwyz für ICT-Unternehmen massiv erhöhen würde und so zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, Praktikums- und Lehrstellen mit hoher Wertschöpfung führen würde. Ausserdem könnte der Kanton Schwyz eine Nische in der Zentralschweiz einnehmen und eine Lücke im Bildungsangebot schliessen.
Zum Wortlaut des Postulats

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