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Ist unser Schulsystem krank?

12. September 2023

Interpellation
Ist unser Schulsystem krank

Es brennt. Schon länger schlagen die Schulen Alarm: Ihnen laufen die Lehrpersonen davon.
Auch in den Schulleitungen sucht man vielerorts verzweifelt nach kompetenten Personen. Es
herrscht eine grosse Unzufriedenheit, welche sich längst öffentlich geäussert hat und auf die
Eltern übertragen wurde.

Hauptprobleme: Einerseits müssen Schülerinnen und Schüler immer mehr Inhalte lernen wie
zum Beispiel eine zweite Fremdsprache in der Primarstufe oder neue Fächer wie Medien
und Informatik. Dazu kommt der kompetenzorientierte Ansatz des Lehrplan 21 und das
projektbasierte Lernen. Andererseits haben Lehrpersonen immer mehr administrative
Aufgaben zu erledigen, beispielsweise durch neue Beurteilungssysteme, die steigende
Heterogenität in den Schulklassen, den integrativen Unterricht mit diversen
Sonderschullehrpersonen usw. Zudem beklagen viele Lehrpersonen die fehlende klare
Führung. Es braucht kompetente Schulleitungen sowie eine klare Aufgabenzuteilung, um
Lehrpersonen ihre Kernaufgabe, das Unterrichten, wieder wahrnehmen zu lassen.

Wir finden, dass der Druck auf unsere Schulkinder und Lehrpersonen in den letzten Jahren
stetig zugenommen hat. Dies führt unweigerlich zu Stress in den Schulzimmern. Mit den
nachfolgenden Fragen an die Regierung möchten wir dieser Problematik auf den Grund
gehen, damit tragfähige Lösungen erarbeitet werden können:

1) Welche Inhalte im Lehrplan der Volksschulen sind seit dem Jahr 2000 dazu
gekommen und welche wurden gestrichen?

2) Welche Inhalte im Lehrplan der Schwyzer Volksschulen könnten kurzfristig oder
mittelfristig aus Sicht der Regierung am ehesten gestrichen werden, damit der Druck
auf die Kinder und Lehrpersonen abnimmt?

3) Vor rund 20 Jahren wurde eine zweite Fremdsprache auf der Primarstufe eingeführt.
Welche Auswirkungen auf die Kinder konnten seit dieser Zeit beobachtet oder in
Studien festgehalten werden?

4) Kann sich der Regierungsrat vorstellen, eine Fremdsprache aus der Primarschule in
die Sekundarschule zu verlegen, wie dies im Kanton Appenzell Innerrhoden der Fall
ist?

5) Wie kann der administrative Aufwand für Lehrpersonen aufs Nötigste reduziert
werden? Ist der Regierungsrat dazu bereit, zu «entrümpeln» und unnötigen
bürokratischen Papierkram abzuschaffen?

6) Wie gedenkt der Regierungsrat, die Schulleitungsfunktion wieder attraktiver zu
gestalten, um die richtigen Personen für diese Aufgabe zu finden und ihnen die nötige
Zeit oder die nötigen Ressourcen zu geben, um ihre Führungsfunktion
wahrzunehmen?

Wir bedanken uns im Voraus beim Regierungsrat für die Beantwortung unserer Fragen.

Kantonsrat Dominik Blunschy, Die Mitte Schwyz

Kantonsrat Mathias Bachmann, Die Mitte Küssnacht

 

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