Unsere Website ist nicht für deine Browserversion optimiert.

Seite trotzdem ansehen

Nein, weil die Alternativen fehlen

20. November 2016 – Leserbrief von KR Markus Vogler, CVP Illgau, zur Atomausstiegsinitiative vom 27. November 2016

Kantonsrat Markus Vogler, Illgau

Kantonsrat Markus Vogler, Illgau


Das die Kernkraftwerke so bald möglich abgeschaltet werden ist zweckmässig. Doch sollte der Atomausstieg geordnet erfolgen. Bei einem Ja zur Initiative würden durch die Schliessung von drei der fünf Kernkraftwerke 15 Prozent Strom wegfallen. Bis 2029 wären es gar 40 Prozent. Können wir uns das erlauben. Meiner Ansicht nach ganz klar nein und das aus folgenden Gründen:
Der Regierungsrat hat den Auftrag, das kantonale Energiegesetz zu revidieren unlängst wiederrufen und entsprechend aus dem Gesetzesprogramm 2015-2016 gestrichen. Die Revision soll erst in Angriff genommen werden, wenn Klarheit über die konkreten Auswirkungen der Energiestrategie 2050 des Bundes herrscht. Im Klartext heisst das, dass sich bezüglich Steigerung an erneuerbarer Energie in nützlicher Frist nicht viel bewegen wird.
Mit einem Ja zur Initiative setzen wir unsere Versorgungssicherheit aufs Spiel, denn der Strom muss aufgrund von fehlenden Alternativen zwangsläufig aus dem Ausland importiert werden und macht uns entsprechend noch abhängiger. Unser Schweizer Strom müsste durch Kohlestrom aus Deutschland oder Atomstrom aus Frankreich ersetzt werden. Wollen wir das?
In der Schweiz können Kernkraftwerke so lange betrieben werden, wie sie sicher sind. Die Betreiber der Kernkraftwerke haben in den letzten Jahren gestützt auf die gesetzliche Langzeitregelung massive Investitionen in die Sicherheit getätigt. Bei einem Ja zur Initiative müssten die Kernkraftwerke vorzeitig abgestellt und die Investitionen könnten nicht mehr amortisiert werden. Somit drohen uns unweigerlich Entschädigungsforderungen in Milliardenhöhe seitens der Betreiber. Wollen wir das?
Das heutige Stromnetz ist auf Kern- und Wasserkraft ausgerichtet. Mit einem Ja zur Initiative würden massive Netzumbaukosten anfallen und unweigerlich die Strompreise in die Höhe treiben. Wollen wir das?
Zur Steigerung der Versorgungssicherheit bestünde noch die Möglichkeit zur Reduktion des Stromverbrauches im persönlichen Umfeld. Hier sei die Frage erlaubt, sind wir dazu bereit?
Meines Erachtens ist es klar, dass ein Umbau der Energieversorgung stattfinden muss. Die Stilllegung eines Kraftwerkes braucht aber Zeit und muss genau geplant werden. Weiter ist es zwingend, dass zum entsprechenden Zeitpunkt Alternativen in Form von erneuerbaren Energien vorhanden sind.
Aufgrund der drohenden Unsicherheiten und der zur Zeit fehlenden Alternativen sage ich am 27. November überzeugt nein zur Atomausstiegsinitiative.

Engagiere dich