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23. August 2017 – Leserbrief zur Altersreform 2020 von Bruno Beeler, Präsident CVP und Kantonsrat, Goldau
Es gibt immer mehr Rentnerinnen und Rentner. Und diese werden ständig älter. Das stellt die Finanzierung der Altersvorsorge vor grosse Herausforderungen. Seit 1995 wurden alle AHV-Reformen (1. Säule) sowie die Senkung des Umwandlungssatzes der beruflichen Vorsorge (2. Säule) abgelehnt, was die Altersvorsorge in Schräglage gebracht hat. Die Renten sind in naher Zukunft nicht mehr gesichert. Ohne Reform würde die 1. Säule (AHV) ein immer höheres jährliches Defizit verzeichnen. Auch die 2. Säule wäre wegen des zu hohen Umwandlungssatzes finanziell nicht mehr stabil. Die aktuell berufstätige Generation bezahlt jährlich rund 1.3 Milliarden an die Rentnergeneration.
Im Rahmen der Rentenreform 2020 wird die ungerechte Umverteilung bei der 2. Säule mit der Senkung des Umwandlungssatzes von 6.8 auf 6.0 % endlich reduziert, was eine Renteneinbusse von 12 % ausmacht. Das wird einerseits durch die Senkung und Flexibilisierung des Koordinationsabzugs sowie durch die Anpassung der Altersgutschriften kompensiert. Eine weitere Kompensation erfolgt durch die Erhöhung der AHV-Rente um 70 Franken pro Monat, was mit 0.30 Lohnprozenten finanziert wird. Das Rentenalter der Frauen wird schrittweise von 64 auf 65 Jahre angehoben. Neu soll die flexible Pensionierung zwischen 62 und 70 Jahren möglich sein. Mit der Rentenreform 2020 wurde ein demokratischer Kompromiss gefunden, ohne dass es eine reine Abbauvorlage mit blossen Rentenkürzungen geworden ist. Die ergänzende Finanzierung der AHV über die Mehrwertsteuer ist ausgewogen. Die Rentenreform 2020 sichert die Finanzierung von bestehenden und zukünftigen Renten bis mindestens 2030. Ein weiteres Zuwarten mit Reformen wäre für unsere Altersvorsorge ruinös. Deshalb Ja am 24. September 2017 zur Rentenreform 2020, d.h. Ja zum Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der MWST und Ja zum Bundesgesetz über die Reform der Altersvorsorge.