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Mehr kompostierbarer Plastik

21. März 2023

Mehr kompostierbarer Plastik

Ständerat Othmar Reichmuth hat ein Postulat eingereicht, in dem er den Bundesrat auffordert, eine vorgezogene Kohlenstoff-Entsorgungsgebühr bei Kunststoffen zu prüfen. Damit sollen zwei Ziele erreicht werden: Erstens soll diese Massnahme helfen, dass die Schweiz ihre Klimaziele erreicht. Zweitens soll sie Hersteller dazu bewegen, auf Kunststoffe mit biologischem Ursprungumzustellen.

Kunststoffe, umgangssprachlich Plastik genannt, kommen in allen Lebensbereichen vor – vom Wegwerfteller über die Einkaufstasche bis zum Stuhl. Kunststoffe werden meist aus fossilen Materialien hergestellt. «Auf Erdöl basierende Produkte sind zwar günstig im Einkauf, aber künftig unter Einhaltung des Nettonullziels teuer in der korrekten Entsorgung», sagt Ständerat Othmar Reichmuth. Noch hat sich keine Industrie etabliert, die in grossen Massen aus gebrauchtem Plastik etwas Neues herstellt. Mit ein Grund dafür ist, dass es viele verschiedene Plastikarten gibt. PET ist einer der wenigen Kunststoffe, der in einen funktionierenden Kreislauf eingebaut ist.

Plastik verbrennen setzt CO2 frei

Aus diesen Gründen wird heute sehr viel Plastik nach Gebrauch vernichtet, was CO2 freisetzt. «Die Vielzahl verschiedener Kunststoffe im Abfall verursachen zum Beispiel praktisch vollständig die erdölbedingten CO2-Emissionen in der schweizerischen Kehrichtverbrennung», so Othmar Reichmuth. Diese Emissionen müssen künftig von den Kehrichtverbrennungsanlagen unter erheblichen Kosten mit Spezialverfahren aufgefangen und eingelagert werden. Dies führt zu höheren Kehrichtgebühren für die gesamte Bevölkerung – auch für jene, die bewusst auf Plastik verzichten, wo immer sie können.

Bei den Elektrogeräten hat sich die vorgezogene Entsorgungsgebühr bewährt. Der Schwyzer Ständerat hält das Verursacherprinzip auch bei Plastik für eine gute Möglichkeit. Er beauftragt denBundesrat in einem Postulat, Lösungen aufzuzeigen für eine vorgezogene Entsorgungsgebühr fürKunststoffe. «Ich erhoffe mir, dass mit einer Gebühr mehr Hersteller Alternativen zu Erdölprodukten suchen», so Othmar Reichmuth. «Auf natürlichen Faserstoffen aufbauende Kunststoffe sind zu 100 Prozent recyclebar, sie lösen sich im Kompost auf und gehen so im Kreislauf auf.»

Kunststoffe aus biologischem Ursprung fördern

Die Konsumentinnen und Konsumenten können der Gebühr ausweichen, indem sie Produkte ohne erdölbasierten Plastik wählen. Das eingenommene Geld könnte beispielsweise zweckgebunden für folgende Massnahmen eingesetzt werden: Erhöhung der Kunststoffrecycling-Quote, Finanzierung neuer Kunststoffrecycling-Systeme oder Bevorzugung von Kunststoffen aus biologischem Ursprung die recycelbar sind und sogar negative Emissionen generieren. «Über die Kehrichtgebühr tragen alle die zusätzlichen Kosten mit, bei einer vorgezogenen Gebühr nur jene, die nicht auf erdölbasierten Plastik verzichten wollen», so Othmar Reichmuth.

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